Filip
Leben & Arbeit

Miniserie Kind und Job: working mom in Polen

Wie der Alltag berufstätiger Mütter in Ungarn und in der Türkei aussieht, haben mir meine Kolleginnen Mónika Gruber-Mikula und Ceyda Özeker bereits erzählt. Heute geht es zu Sylwia Rogowski nach Warschau, die für Tchibo in Polen als Marketing- und Verkaufskoordinatorin arbeitet. Von ihr erfahre ich unter anderem, wie die Kinderbetreuung in Polen geregelt ist und welche Betreuungsprobleme auf berufstätige Mütter zukommen können.

Hallo, ich bin Sylwia Rogowski, ich bin 32 Jahre und seit vier Jahren bei Tchibo in Polen. Ich arbeite Vollzeit als Marketing- und Verkaufskoordinatorin – auch nach der Geburt meines Sohnes Filip, der jetzt 2 Jahre alt ist. In Polen haben wir sechs Monate bezahlten Mutterschutz – wir bekommen in dieser Zeit unser reguläres Gehalt. Die meisten Frauen gehen danach wieder Vollzeit arbeiten, so wie ich. Aber das Modell der Teilzeitarbeit nimmt in Polen zu. Mein Sohn ist im Kindergarten, während ich arbeite. Ich hatte großes Glück dort einen Platz zu bekommen, denn wie in Deutschland gibt es auch bei uns mehr Kinder als Kita-Plätze. Viele Mütter müssen die Kinderbetreuung deshalb privat organisieren, entweder mit Babysittern oder, wenn sie Glück haben, mit den Großeltern.

Ich bringe Filip um 7.15 Uhr in den Kindergarten, arbeite dann acht Stunden und hole ihn gegen 16.45 Uhr wieder ab. Dann spielen, schmusen und kochen wir gemeinsam. Mein Mann unterstützt mich: Für uns war immer klar, dass wir die Verantwortung teilen. Denn wir wollen beide soviel Zeit wie möglich mit unserem Sohn verbringen!

Mein Fazit: Ich bin absolut glücklich als arbeitende Mutter. Ich habe mir meinen Job anders organisiert, fange früher an als früher, aber dadurch habe ich hinterher auch noch Zeit für meinen Sohn. Ich liebe ihn und meine Arbeit – und das Wichtigste für mich: Ich denke, mein Sohn ist auch glücklich so.