Röstereibesichtigung
Kaffee & Leidenschaft

Vom Rohkaffee in die Verpackung – Tchibo Röstereibesichtigung

Dass Kaffeebohnen erst durch das Rösten ihr unverwechselbares Aroma erhalten war mir bekannt – nicht aber wie dies passiert und wie vielschichtig und komplex die Vorgänge in der Rösterei sind. Mein Name ist Mareike Remus und ich bin Praktikantin für Unternehmensverantwortung & Food im Bereich Corporate Communications. Vor kurzem durfte ich die Gewinnerin einer Tchibo Röstereibesichtigung, Frau Follmann, begleiten. Sie hatte im Rahmen der von Tchibo unterstützten Aktion „Kaffee.Pause.Fair“ von TransFair am Tag des Kaffees diesen Preis gewonnen. Eine tolle Gelegenheit für mich, den Vorgang des Kaffeeröstens im Detail zu entdecken.

Gleich zum Start der Führung steigt mir der leckere, intensive Geruch gerösteten Kaffees in die Nase, der mich während der gesamten Besichtigung begleitet. Nach einer kurzen theoretischen Einführung über die Rösterei und deren Abläufe, geht es auch schon in die Schutzkleidung und die eigentliche Besichtigung beginnt. Schnell wird klar: Der Vorgang des Röstens ist ein maschineller und rationalisierter Vorgang, bei dem viele Einflussfaktoren eine bedeutende Rolle für den späteren Kaffee spielen. Im Röstbereich ist es sehr laut und warm. Herr Aebeloe, der Leiter der Rösterei, führt uns mit viel Kompetenz an den Maschinen entlang, erklärt uns diese und hat für jede unserer Fragen ein offenes Ohr und eine passende Antwort.

Einzelröstung, Veredelung und Co. – alles für ein unverwechselbares Aroma

800 verschiedene Aromen sind es, die eine Kaffeebohne speichert – diese Aromastoffe und damit der einzigartige Charakter des Kaffees sollen durch den Röstvorgang optimal zur Geltung gebracht werden. Dieser kann hinsichtlich Dauer, Temperatur und Geschwindigkeit individuell variieren. Im Durchschnitt dauert die Röstung ca. 3 Minuten (= Kurzzeitröstung) bei etwa 250 (Röst-)Grad Celsius. In der Tchibo Rösterei werden die Bohnen mittels heißer Luft (Konvektionswärme) geröstet – auch ein langsameres Rösten in Trommeln mittels Kontaktwärme ist in Planung. Dadurch wird noch mehr Geschmacksdifferenzierung möglich.

Herr Aebeloe erklärt die Funktionsweise einer Röstmaschine an einem Funktionsmodell (Baujahr 1983, Maßstab 1:5)

Natürlich spielt auch die Qualität des Ausgangsprodukts – der rohen Bohne – eine maßgebliche Rolle für das Rösten und damit für den Kaffee. Interessantes zu Herkunft und Besonderheiten erlesener, „kraller“ Kaffeebohnen erklärt Gerhard Bytof im Blog Beitrag „Kaffeewissen: Kaffeewissen kennt Höhen und Tiefen“.

Mit dem Rösten sollen die Fülle, Würze oder Milde des Kaffees perfekt herausgestellt werden. Wichtig hierfür ist auch die typische Tchibo Einzelröstung: Im Gegensatz zur Mischröstung werden die Rohkaffees entsprechend ihrer Beschaffenheit pro Sorte erst einzeln geröstet und dann gemischt. Dieses aufwendigere Verfahren gewährleistet eine optimale Qualität. Nach dem Rösten erfolgt das sorgfältige Mischen unterschiedlicher Sorten zu einer unverwechselbaren Komposition. Diese Mischungen werden als „Blends“ bezeichnet und können verschiedenste Aromen für den gewünschten Geschmack abdecken. Außer bei den sortenreinen Raritäten handelt es sich bei allen Tchibo Kaffees um sogenannte Blends.

„Kaffee wird nicht schlecht, er wird alt“ – die richtige Verpackung

Der Kaffee kommt in die Verpackung – maschinelles Abfüllen des Kaffees

Dauer und Art der Röstung sowie die Mischung sind also wichtige Faktoren für die Qualität des Kaffees. Allerdings ist es ebenso wichtig, dass durch das Rösten zur Geltung gebrachte Aroma vor Sauerstoff, Licht, Wärme und Feuchtigkeit zu schützen – sonst würde der Kaffee sein Aroma schnell verlieren und alt werden. Während in der ganzen Bohne das Aroma noch gut geschützt bleibt, ist gerade für Mahlkaffee eine luftdichte Verpackung wichtig. Daher wird der gemahlene Kaffee bis in die Verpackung unter Stickstoffatmosphäre gehalten und anschließend mittels Drucktest geprüft, ob auch wirklich kein Sauerstoff in die Packung gelangt.Die ganzen Bohnen gasen nach dem Rösten noch über Stunden, teilweise noch bis zu zwei Monaten, aus. Daher haben die Verpackungen zwei kleine Löcher – ein sogenanntes Aromaprofil – aus dem C02 entweichen kann, aber kein Sauerstoff an die Bohnen gelangt.

Feine Milde auf dem Laufband – die Aromapackungen auf dem Weg zum Weitertransport

Nach etwa zwei Stunden Führung durch die Rösterei sind wir um viel Kaffeewissen reicher. Die Besichtigung endet mit einer leckeren Tasse Kaffee – natürlich 100% Tchibo Arabica – bei der wir die letzten Fragen an Herrn Aebeloe stellen. Noch mehr genießen wir unseren Kaffee – denn wir wissen jetzt ganz genau, welchen langen Weg die Bohne gegangen ist, um uns aromafrische Kaffeequalität in die Tassen zu bringen.

Mehr spannende Fakten zum Röstvorgang sowie den kompletten Weg des Kaffees von der Plantage bis in die Tasse finden Sie im Tchibo Kaffeereport.