Mensch & Verantwortung
Kinder-Projekt in Guatemala

RTL-Spendenmarathon mit Ulrike von der Groeben

Morgen bitte TV einschalten! Wir freuen uns sehr am RTL-Spenden­ma­rathon teilzunehmen, der zum Teil live auf RTL übertragen wird (20. und 21. November). Seit April 2014 ist die Stiftung RTL Partner für unser Kinder-Projekt in Guatemala. Unser Director Corporate Communications, Arnd Liedtke, wird morgen Abend einen symbolischen Scheck übergeben. Und sich natürlich bei Ihnen bedanken, dass Sie unser Projekt mit 10 Cent pro gekauftem Pfund Privat Kaffee so großartig unterstützen.

Aktueller Spendenstand

Bis Anfang Oktober sind schon über 1.500.000 € zusammengekommen! So konnten wir zur Erntesaison 2013 in Chiquimula gemeinsam die Eröffnung von sechs Kitas feiern. In den Kitas wurden die Kinder von unserem lokalen Projektteam pädagogisch betreut, medizinisch versorgt und bekamen drei frisch zubereitete Mahlzeiten am Tag. Von diesem Angebot haben bereits mehr als 600 Kinder der Erntehelfer profitiert. Außerhalb der Erntezeit haben wir mit weiteren Bildungsangeboten, wie zum Beispiel Förderunterricht in Mathematik oder Lesen, in den lokalen Schulen zusätzlich mehr als 600 Kinder erreicht. Ein großer Ansporn für uns ist die positive Rückmeldung, die wir aus den Kitas in Chiquimula erhalten haben. Um die Lebensbedingungen und Bildungschancen von noch mehr Kindern langfristig zu verbessern, wollen wir noch in diesem Jahr unser Engagement in die Region um Jacaltenango ausweiten und zusätzliche Betreuungs-Möglichkeiten für die Kinder von Erntehelfern aufbauen.

RTL – Wir helfen Kindern  Foto: RTL / Daniel van Moll

Stiftung RTL

Wir sind sehr froh, einen zusätzlichen Partner gewonnen zu haben: die „Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e.V.“, die sich seit 1996 weltweit für die Verbesserung von Lebensperspektiven von Kindern und Jugendlichen einsetzt. Ein Teil der Spenden, die während des RTL-Spendenmarathons 2014 am 20. und 21. November zusammenkommen, fließen direkt in unser Kinder-Projekt in Guatemala. Als prominente Unterstützerin konnten wir die RTL-Sportmoderation Ulrike von der Groeben gewinnen. Sie reiste in die Projekt-Region nach Chiquimula, um sich selbst ein Bild machen zu können. So sah sie nicht nur, was wir bisher erreicht haben, sondern auch, wo es noch Handlungsbedarf gibt.

Liebe Frau von der Groeben: War dies ihr erster Besuch in Guatemala?

Ich war schon ein paar Mal in Lateinamerika, in Brasilien, Kolumbien und der Dominikanischen Republik, aber Guatemala kannte ich noch nicht – entsprechend groß war die Neugierde!

Wie sah ihre Reise aus, was haben Sie alles gesehen?

Die Reise war auf jeden Fall zu kurz! Wir waren ja nur vier Tage vor Ort, viel zu wenig, um diese wunderschöne und vielseitige Land wirklich kennenzulernen. Aber wir hatten auf unserer  gesamten Tour von Guatemala City bis zu den Kaffeeplantagen eine wunderbare Mitarbeiterin von Save the Children an unserer Seite, die uns viel über ihr Geburtsland erzählt hat. Unsere Reise führte uns ins Hochland Guatemalas, das die zentrale Anbauregion für Arabica-Kaffe ist. Und ich kann nur sagen: Landschaftlich ein Traum! Die immer wieder atemberaubenden  Aussichten auf die Bergzüge und über die weiten grünen Täler entschädigten für die teilweise doch recht beschwerliche Fahrt…

RTL – Wir helfen Kindern  Foto: RTL / Daniel van Moll

Wie waren Ihre Eindrücke im Land?

Guatemala wird ja auch „das Land des ewigen Frühlings“ genannt. Und genauso kommen das Land und seine Bewohner daher. Es herrscht ein gleichbleibend angenehmes Klima, viel Sonne, immer so um die 25 Grad – da sind die Menschen, auch wenn sie teilweise bitterarm sind, grundsätzlich schon mal ein wenig milder gestimmt. Und sie waren sehr offen und gastfreundlich. Es hat uns allen so gut gefallen, dass wir tatsächlich manchmal die Not der Kaffeepflücker- Familien fast vergessen haben

Das Leben von Kindern in Guatemala und Deutschland unterscheidet sich enorm. Worin besonders? Oder gibt es auch Gemeinsamkeiten?

Naja, so einfach ist das glaub ich nicht. Genau wie in Deutschland leben auch in Guatemala die Kinder in sehr unterschiedlichen sozialen Verhältnissen. In Guatemala City und anderen größeren Städten oder auch in den Touristen-Hochburgen an der Küste gibt es durchaus wohlhabende Familien, die ihren Kindern eine Top-Ausbildung ermöglichen können. Anders als in Deutschland ist das allerdings der weitaus kleinere Teil – die Mehrheit der Familien ist arm, wie unsere Kaffeepflücker zum Beispiel. Die Familie, die wir besucht haben, lebt z. Bsp. im Dschungel in einer Lehmhütte mit drei Kammern – für die Eltern, die Kinder und eine Art Küche. Das ist der einzige Raum mit einem „Fenster“ – also einem offenen Loch in der Wand…Das ist allerdings auch wichtig, denn hier wird auf offenem Feuer gekocht.

Die Kinder machten übrigens in ihrer häuslichen Umgebung einen sehr vergnügten Eindruck – die Jungs spielten Fußball und die Mädchen mit ihren Stofftieren… Ich denke, alle Kinder auf der ganzen Welt haben eins gemeinsam: Wenn sie spielen dürfen, sind sie glücklich.

RTL – Wir helfen Kindern  Foto: RTL / Daniel van Moll

Was motiviert Sie, sich für Kinder einzusetzen?

Für eine Mutter von zwei Kindern ist das nun wirklich keine Frage – schon gar nicht, wenn man in diesem reichen Land lebt.

Guatemala ist weit weg, kann man von hier aus überhaupt helfen? Und wenn ja, wie kann Kindern und Familien am besten langfristig und nachhaltig geholfen werden?

Wenn man will, kann man immer helfen. Man muss sich halt ein bisschen informieren, welche Träger und welche Projekte es gibt. Aber ich denke, dass nach all den Jahren, in denen sich die Stiftung „RTL – wir helfen Kindern“ nun schon für vernachlässigte, benachteiligte und kranke Kinder in aller Welt einsetzt, jeder wissen sollte, dass bei uns wirklich jeder Cent ankommt.

Und wenn wir dann mit einer so erfahrenen Hilfsorganisation wie „Save the children“ zusammenarbeiten und Tchibo uns mit so wahnsinnig viel Geld unterstützt, dann kann man sicher sein, dass hier nur langfristige und nachhaltige Projekte gefördert werden.

RTL – Wir helfen Kindern  Foto: RTL / Daniel van Moll

Ihre Reise nach Guatemala führte Sie in abgelegene Gebiete. Wie haben Sie sich auf diese Tour vorbereitet?

…Ehrlich gesagt gar nicht. Ich bin als Sportlerin ja eh fit, ich bin gerne an der frischen Luft, Jeans und Trecking-Schuhe hab ich zu Hause – alles kein Problem.

Gab es ein Ereignis, einen besonderen Menschen, der ihnen  in Erinnerung geblieben ist?

Mir sind so viele wunderbare Menschen auf dieser kurzen Tour begegnet, dass ich eigentlich gar keinen besonders hervorheben möchte. Ich erinnere mich aber besonders gerne an eine Szene in der „Küche“ der Familie. Da hab ich mich beim Kneten und Formen des Teigs ein bisschen blöd angestellt – und die Mutter und die Mädchen haben so laut und herzhaft gelacht, wie es nur glückliche Menschen können.

Was hat Sie an den Kitas besonders beeindruckt?

Das ganze Projekt hat mir sehr gut gefallen, vor allem aber, wie fantastische alles organisiert ist! Die Kinder werden in den verschiedenen Altersgruppen altersgerecht betreut und gefördert. Sie lernen viel über Hygiene, gesunde Nahrungsmittel, sie werden ärztlich versorgt – aber sie dürfen auch ganz viel spielen. Und besonders toll ist, dass die Mütter in die Arbeit in den Kitas mit einbezogen werden und dadurch ganz viel lernen, was sie auch selbstständiger und selbstbewusster macht.

Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?

Am meisten berührt hat mich auf jeden Fall das gemeinsame Singen mit den Kindern. Sie hatten extra für uns ein paar Lieder einstudiert, und wir haben dann versucht, den Refrain in fremder Sprache mitzusingen – Karaoke mal anders…

Wie ist der Unterschied zwischen den Kindern in den Kitas und den Kindern, die ihre Eltern zur Kaffeeernte auf den Plantagen begleiten?

Die Kinder, die tagsüber in der Kita betreut werden, dürfen das tun, was Kinder wollen: an einem Ort, der keine Gefahren birgt, gemeinsam spielen und lernen. Die Kinder der Kaffeepflücker, sind während der 5 bis 6 monatigen Erntezeit tagsüber sich selbst überlassen. Auch ganz kleine Kinder müssen schon jeden Tag den beschwerlichen Weg von der Hütte auf die Plantage auf sich nehmen, pro Weg etwa anderthalb Stunden durch unwegsames Gelände in den Bergen. Und dann haben sie den ganzen Tag nichts zu tun, sie lümmeln zwischen Spinnen und Schlangen an steilen Berghängen rum, die älteren passen ein bisschen auf die kleineren Kinder auf – es ist heiß, gefährlich und anstrengend.

Was wünschen Sie den Kindern in Guatemala für ihre Zukunft?

Dass sie alle irgendwann die Chance haben, schon von früher Kindheit an betreut, versorgt und gefördert werden, so dass sie alle die Chance auf einen guten Schulabschluss haben.

RTL – Wir helfen Kindern  Foto: RTL / Daniel van Moll

Wie trinken Sie Ihren Kaffee eigentlich am liebsten?

Ich bin leidenschaftliche Kaffee-Trinkerin!!! Ohne zwei bis drei Cappuccino komm ich morgens gar nicht in Schwung.

 

Ulrike von der Groeben im Radiointerview: