Stärkung von Arbeiterrechten: Rahmenvereinbarung mit Gewerkschaft IndustriALL

Gestern Mittag, Filiale Gerhofstrasse, Hamburg: Als erstes deutsches Handelsunternehmen unterzeichnete Tchibo eine internationale Rahmenvereinbarung mit der weltweit aktiven  Dachgewerkschaft IndustriALL Global Union. Ziel: Beschäftigten und Gewerkschaften in den Non Food Zulieferbetrieben soll ermöglicht werden, Löhne, Sozialleistungen und Arbeitszeiten innerbetrieblich und industrieweit auszuhandeln.

Es unterzeichneten Tchibo CEO Dr. Markus Conrad, sein designierter Nachfolger Thomas Linemayr, Senay Tansu, Geschäftsführerin Non Food, sowie der Generalsekretär der internationalen Dachgewerkschaft IndustriALL, Jyrki Raina. Die weltweit gültige Rahmenvereinbarung bezieht sich auf unsere ganze Non Food Lieferkette. Ziel dieser Vereinbarung ist es, Arbeitsbedingungen inklusive Gewerkschaftsfreiheit und Mitarbeiterbeteiligung in den Produktionsländern, aus denen Tchibo Waren bezieht, weiter zu verbessern.

Tchibo arbeitet bereits seit zehn Jahren mit IndustriALL Global Union und deren Mitgliedern zusammen. Der globale Dachverband der Gewerkschaften der verarbeitenden Industrie ist ein wichtiger Partner bei Beschwerdefällen in den Fabriken, bei der Entwicklung von Strategien und Programmen, sowie – ganz konkret – in der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen zum Thema Gebäude- und Brandschutz in Bangladesch. Beispielhaft ist auch das gemeinsame Engagement in der Initiative ACT: „Wir wollen existenzsichernde Löhne für alle Beschäftigten in der Textilindustrie eines Landes erreichen,“ bekräftigt Dr. Markus Conrad.

IndustriALL Generalsekretär Jyrki Raina begrüßt den Schritt: „Tchibo hat proaktiv den Prozess für branchenweite Lohnverhandlungen für Arbeiter angestoßen, genauso wie den Bangladesch Accord zum Gebäude- und Brandschutz in den Fabriken. Mit der gemeinsamen Unterschrift festigen wir unsere Partnerschaft und stärken die Menschen, die für Tchibo weltweit in Zulieferfabriken arbeiten.“

Freuen sich über die gute Zusammenarbeit: Christine Rampold, Tchibo Director Buying & Quality, Senay Tansu,  Tchibo Geschäftsführerin Non Food, Thomas Linemayr, designierter Tchibo CEO und Jyrki Raina, Generalsekretär IndustriALL Global Union

Hintergrund:

Dauerhafte Durchsetzung von Menschenrechten und fairen Löhnen in der Lieferkette

Mit dem Lieferantenqualifizierungsprogramm WE (Worldwide Enhancement of Social Quality) bringt Tchibo seit 2008 Manager und Arbeiter von Zuliefer-fabriken an einen Tisch, um gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen umzusetzen. Das international anerkannte und mehrfach ausgezeichnete WE Programm wurde zusammen mit der GiZ (Gesellschaft für internationale

Zusammenarbeit) entwickelt. Durch die weltweite Rahmenvereinbarung mit der

internationalen Dachgewerkschaft IndustriALL und ihren lokalen Mitgliedern in den Produktionsländern stärkt Tchibo das Programm weiter.

Gemeinsam mit anderen namhaften Textilmarken, -herstellern und -händlern und dem Gewerkschaftsdachverband IndustriALL engagiert sich Tchibo darüberhinaus in der Initiative ACT (Action, Collaboration, Transformation) für branchenweite Lohnverhandlungen zwischen gleichberechtigten Sozialpartnern. Ziel der Initiative ist es, einen Prozess zu installieren, der branchenweite kollektive Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebervertretern vor Ort mit hohen Produktionsstandards und verantwortungsvollen Einkaufs-praktiken der Unternehmen verknüpft. So sollen existenzsichernde Löhne für alle Beschäftigten in der Textilindustrie des Landes erzielt werden – unabhängig davon, in welchen Fabriken sie arbeiten und für welche Hersteller und Marken dort produziert wird.