Preisverleihung (v.l.n.r.): Achim Lohrie (Tchibo), Prof. Dr. Horst Steinmann (DNWE), Dr. Markus Conrad (CEO Tchibo), Prof. Dr. Albert Löhr (DNWE), Prof.Dr. Josef Wieland (DNWE).
Leben & Arbeit

Tchibo erhält Preis für Unternehmensethik 2012

„Auf dem Weg zu einer 100 Prozent nachhaltigen Geschäftstätigkeit“ – für diese Strategie und für die seit 2006 erzielten Ergebnisse  wurden wir heute mit dem “Preis für Unternehmensethik 2012“ des Deutschen Netzwerks Wirtschaftsethik (DNWE) ausgezeichnet. Stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen nahm unser Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Conrad heute Morgen hier in der Hamburger Tchibo Zentrale den Preis entgegen.

Preisverleihung (v.l.n.r.): Achim Lohrie (Tchibo), Prof. Dr. Horst Steinmann (DNWE), Dr. Markus Conrad (CEO Tchibo), Prof. Dr. Albert Löhr (DNWE), Prof. Dr. Josef Wieland (DNWE).

Der Preis für Unternehmensethik wird vom Deutschen Netzwerk Wirtschaftethik seit dem Jahr 2000 an Initiativen für die praktische Ausgestaltung der Unternehmensethik vergeben. Laut dem DNWE erhält Tchibo die Auszeichnung für „beispielhafte Bemühungen auf dem Weg zu einer 100% nachhaltigen Geschäftstätigkeit im Non Food und Kaffee Bereich". Für die Auszeichnung kann man sich nicht bewerben, sie wird vom DNWE nach sorgfältigen Recherchen vergeben.

Wer steckt hinter dem DNWE?

Das Deutsche Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE) ist ein Zusammenschluss von Vertretern aus Wissenschaft, Unternehmenspraxis und Verbänden und verfolgt das Ziel, die Rolle der Ethik in der Wirtschaft zu stärken. Das DNWE unterstützt unter anderem die Anstrengungen von Unternehmen, die auf die praktische Umsetzung  moralischer Grundsätze in Wirtschaftsfragen abzielen.

Womit begründet das DNWE die Preisverleihung an Tchibo?

Drei Punkte werden genannt:

  • Das von uns initiierte Worldwide Enhancement of Social Quality  Programm „WE” sei ein neuer Ansatz zur Durchsetzung einer sozialverträglichen Produktion in Entwicklungsländern. Schwerpunkt ist der Dialog im Produktionsland, bei dem in zukunftsweisender Form alle wesentlichen Stakeholder eingebunden sind.
  • Die Entscheidung von Tchibo, nicht beim notwendigen ersten Schritt der Verbesserung der Produktionsbedingungen stehen zu bleiben, sondern geeignete Marketinginstrumente zu entwickeln, mit denen der Verbraucher beim Produktkauf stärker in die ethische Mitverantwortung einbezogen wird.
  • Unser „vorbildliches Bemühen“ um die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit NGOs, Siegel- und Multi-Stakeholder-Organisationen.

 Professor Dr. Horst Steinmann betonte in seiner Laudatio, dass „eine solche Leistung“ – über Jahre verwirklicht -  letztlich das Werk aller Mitarbeiter sei.  Die vorbehaltlose Rückendeckung der Führungsspitze vorausgesetzt. Er würdigte, dass Tchibo unternehmerische Verantwortung nicht nur ökonomisch, sondern auch unternehmensethisch ausrichte.

Zum WE Projekt zitierte Prof. Steinmann (DNWE) aus dem Bericht eines unserer Projektberater in Bangladesch. Statt Sozialstandards einseitig und von oben herab einzufordern, lobte Prof. Steinmann, setzten wir als Projektträger auf Dialog. Die Jury überzeugte, dass der Tchibo Einkauf Manager und Beschäftigte und deren Vertreter in den Produktionsstätten der Lieferanten sowie Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften an einen Tisch hole, um gemeinsame Lösungen für die Durchsetzung von Sozialstandards zu finden. Dialog statt Überwachung, so Steinmann, sei der Leitsatz.

Tue Gutes und spreche darüber

Mit Punkt 2 der Preisbegründung lobt das DNWE ausdrücklich unsere Nachhaltigkeits-Kommunikation. Professor Steinmann:  „Tue Gute und spreche darüber … So zu handeln wird von vielen bereits als unethisch empfunden… Wir, die Preisjury vertreten eine andere Auffassung. Ethisches Handeln vollzieht sich hier und heute, in einer gegebenen geschichtlichen Situation… Und für die Unternehmensethik heißt das insbesondere: Du musst die Spielregeln einer Marktwirtschaft beachten.“ Dazu zähle, so Steinmann, eine gute Verbraucher-Information: „Mir kommt es hier nur darauf an zu betonen, dass die Kommunikation des ethischen Engagements von Tchibo durch geeignete Marketinginstrumente notwendiger Teil der unternehmerischen Verantwortung ist, zu den Spielregeln der Marktwirtschaft gehört und nicht ethisch-dogmatisch diskriminiert werden darf.“ Nur so könne man den „kritischen Konsumenten“ aufklären und ernst nehmen.

Unser Vorstandsvorsitzender Dr. Markus Conrad dankte der Preisjury des DNWE:

„2006 haben wir eine nachhaltige Geschäftspolitik als wesentliches Ziel unserer langfristig ausgerichteten Strategie definiert. In der Tradition des hanseatischen Kaufsmanns übernehmen wir Verantwortung für unser Handeln. Zum einen, weil Tchibo aufgrund seines Geschäftsmodells, in mehreren Bereichen und Regionen, international etwas bewegen kann - etwa beim Anbau und der Verarbeitung von Kaffee, bei Baumwolle oder Holz. Zum anderen, weil wir davon überzeugt sind, dass unser zukünftiger geschäftlicher Erfolg ganz wesentlich von dem Vertrauen unserer Kunden, qualitativ hochwertigen Produkten, langfristig orientierten und verantwortlichen Geschäftspartnern und leidenschaftlichen Mitarbeitern bestimmt wird.“

Der Preis für Unternehmensethik bestätige, so Dr. Conrad,  dass wir mit den vielfältigen Initiativen der letzten Jahre den richtigen Weg eingeschlagen hätten und ermutige uns auf unserem Weg zu einer 100% nachhaltigen Geschäftstätigkeit.

Nachhaltigkeit ist bei Tchibo Unternehmensziel

Ich bin stolz sagen zu können, das wir bei Tchibo bereits heute rund 50 Prozent aller zertifiziert nachhaltigen Kaffees im deutschen Filterkaffee-Markt verkaufen. Mittelfristig haben wir uns das Ziel gesetzt, nur noch nachhaltige Kaffees anzubieten. Bis zum Jahresende wird der Anteil unserer nachhaltigen Kaffees bei 22 Prozent liegen. Im Textilsortiment verkaufen wir aktuell über 8,5 Millionen Produkte aus nachhaltiger Baumwolle.