Upcycling von Kaffeeverpackungen: African Blue im neuen Look

Peter Lipp

Unser African Blue schmeckt nicht nur fabelhaft, er taugt zu so viel mehr! Das berichtet uns Peter Lipp, Steuerberater, Design-Student und begeisterter Kaffeetrinker. Wir erinnern uns: Sabine Denz flocht Taschen aus Kaffeeverpackungen, was nun bastelt Peter Lipp?

Als Design-Student sieht Peter Lipp Abfall auch unter Upcycling-Gesichtspunkten. Nach einem BWL-Studium und Examen zum Steuerberater hat sich Peter Lipp selbstständig gemacht. Aus Liebe zur Kunst begann er vor einem Jahr ein Design Studium in Hildesheim und verbringt seitdem zwei Tage die Woche an der Universität. Mit ihrer Begeisterung für Kaffee hat Frau Lipp ihren Mann angesteckt. Beide lieben den African Blue. Und dessen Verpackung!

Lieber Herr Lipp, was reizt Sie am Upcycling?

Peter Lipp: Das Thema Müll ist schon seit ein paar Jahren bei uns in der Familie im Gespräch. Ich denke, wir produzieren heutzutage insgesamt zu viel davon. Upcycling ist aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit, etwas Sinnvolles daraus zu machen. Intensiv habe ich mich aber erst jetzt in meinem Studium mit der Wiederverwertung beschäftigt.

Welche Materialen verwerten Sie denn zum Beispiel?

Peter Lipp: Im Prinzip habe ich unseren gesamten gelben Sack einmal ausprobiert. Zitronennetze, Toastbrotverpackung, Haferflockentüte, Joghurtbehälter. Dann habe ich mich auch an Elektroschrott wie Kabeln, Glasanteilen, Plastik versucht – bin aber immer wieder auf den gelben Sack zurückgekommen.

Eins von Herrn Lipps Meisterwerken: eine Brosche mit Tchibo Schriftzug

Und da sind Sie auch auf Kaffee-Verpackungen gestoßen?

Peter Lipp: Genau. Seit 10 Jahren beginnt bei uns jeder Tag mit einer oder mehreren Tassen African Blue. Das führt natürlich auch zu einigen leeren Verpackungen, die danach in den gelben Sack wandern.

Warum gerade African Blue?

Peter Lipp: Nachdem meine Frau von einer Geschäftsreise aus Kenia Kaffee mitgebracht hatte, waren wir auf der Suche nach einem leckeren afrikanischen Kaffee. Am African Blue mag ich vor allem den vollmundigen Geschmack und den würzigen Geruch, der dann in der Wohnung liegt. Das gehört für mich am Morgen einfach dazu. Außerdem ist die Verpackung schön, sodass sie sich gut wiederverwerten lässt.

Jetzt sind wir gespannt, was basteln Sie denn nun?

Peter Lipp: Besonders stolz bin ich auf die Schmuckserie, an der ich gerade arbeite. Was gestern noch Müll war findet sich heute als Ohrringe, Broschen und Ringe wieder. Die Schmuckstücke sehen stimmig aus, gleichzeitig roh und trotzdem edel. Die Vielseitigkeit der entstehenden Farben und Formen ist dabei für mich faszinierend. Auch die Idee und dann die Umsetzung, dabei noch einzelne Strukturen der Verpackung im endgültigen Schmuckstück wieder zu finden, gefällt mir.

So lassen sich die Schmuckstücke kombinieren

Die Resultate sehen aber auch wirklich gut aus! Kann das jeder?

Peter Lipp: Ja, mit ein bisschen Kreativität kann jeder zu Hause upcyclen! Einfach mal ein Material suchen, was einem gefällt, erkennen was es kann, und dann damit rumspielen und experimentieren. Meine kleine Tochter hat gerade aus alten Klorollen einen echt tollen Organizer gebaut, mein Sohn ein Fensterbeet aus einem alten Gartenschuh.

Trotzdem sind wir natürlich gespannt auf das Meisterwerk unseres Experten…

Peter Lipp: Zu meinen Meisterwerken zähle ich Werkzeuge wie Messer und Äxte, die ich aus alten Autoteilen oder einer Fahrradkette geschmiedet habe. Auch da sieht man den Ursprung des Materials noch und hat gleichzeitig ästhetische und funktional hochwertige Objekte. Ebenso bei meinen Skulpturen aus Alltagsgegenständen, wie etwa Dübel oder leere Tintenpatronen. Auch hier ist das Wiedererkennen in einem neuen Funktionszusammenhang schön zu beobachten.

Lieber Herr Lipp, vielen Dank für die tollen Anregungen!