Ich will mich Schritt für Schritt auch in Deutschland für mehr Nachhaltigkeit engagieren.
Mensch & Verantwortung

Meine Reise zum Mount Kenya - ein Fazit

Jetzt bin ich wieder zurück in Deutschland mit all seinen beschäftigten Menschen, die von einer schönen Fassade zur nächsten hetzen und ich frage mich, was von meiner Zeit in Kenia übrig bleibt. Jemand hat mir mal gesagt: „Der Körper fliegt mit dem Flugzeug, aber die Seele geht zu Fuß nach Hause.“ Wenn das wahr ist, ist meine Seele vermutlich gerade irgendwo in der Sahara unterwegs. Trotzdem ist es an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.

Ich habe sehr viele, sehr beeindruckende Leute in Kenia kennengelernt. Die Menschen arbeiten hart und leben unter einfachsten Bedingungen. Aber viele können das Maximum aus ihren Gegebenheiten herausholen und verlieren sich nicht in Resignation. Im Gegenteil, die Farmerfrauen, die ich kennenlernen durfte, wissen, wie man feiert und Gemeinschaft genießt.

Die Projekte, die ich am Mount Kenya gesehen habe, machen Sinn und sind gut durchdacht. Tchibo nutzt kommunikative und finanzielle Ressourcen, um Projekte von Farmerfrauen für Farmerfrauen zu unterstützen. Örtliche NGO's und Experten begleiten die praktischen Umsetzungen. Das Geld aus Deutschland kommt tatsächlich dort an, wo es gebraucht wird und hilft den Farmerfrauen auf lange Sicht. Ich wünsche Tchibo, dass diese Glaubwürdigkeit in Zukunft durch ein immer größeres Angebot nachhaltig und sozialverträglich produzierter Produkte im Sortiment bestätigt wird.

Doch jetzt bin ich wieder weit weg in Mitteleuropa. Das Thema Nachhaltigkeit ist so wichtig wie unangenehm. Wenn wir als Gesellschaft tatsächlich einen Umbruch zu mehr Fairness und Nachhaltigkeit wollen, reicht es nicht, einmal im Jahr eine punktuelle Aktion zu starten. Eine wirkliche Veränderung wird uns etwas kosten müssen. Vermutlich mehr, als uns im Moment lieb ist. Das betrifft große Konzerne genauso, wie den einzelnen Verbraucher im Supermarkt.

In Kenia begleitete ich die Frauen aus Baragwi zu einer Lehreinheit bei einer Farmerfrau, die klein angefangen hatte und es mit simplen aber wirkungsvollen Mitteln zum Erfolg brachte. In Sachen Nachhaltigkeit ist sie über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Zum Abschluss des Unterrichts gab sie den Frauen einen Tipp mit auf den Weg, der auch uns in Deutschland ermutigen kann. Sie sagte: „Sucht euch eine Sache aus, die ihr ändern wollt und zieht sie durch. Wenn das geklappt hat, könnt ihr weitere Dinge in Angriff nehmen.“ Schritt für Schritt also und nicht aufhören dranzubleiben.

Wie können diese ersten Schritte hier bei uns aussehen?

Vermutlich sind es die allseits bekannten Sachen: Strom- und Wasserverbrauch reduzieren, saisonales Obst und Gemüse einkaufen, auf bestimmte Siegel achten, unnötige Autofahrten vermeiden, und so weiter und sofort.

Zwei Dinge sind vermutlich besonders wichtig:

  • 1. Man muss aufmerksam sein und sich informieren.
  • 2. Man muss bereit sein, gewohnte Bequemlichkeiten aufzugeben.

Ich glaube, fast jeder hat gleich passende Beispiele aus dem Alltag im Kopf.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Die Meinung der Verbraucher zählt mehr, als man so denkt. Lasst uns aktive und konstruktive Verbraucher sein, die gute Ideen begrüßen, zu neuen Konzepten anregen und immer wieder nachfragen, wenn sich nichts zu ändern scheint. Wer nicht fragt bleibt dumm

Mein Fazit:

Jeder ist ganz persönlich und ganz praktisch gefragt. Deshalb beende ich jetzt auch diesen Blog und lege selber los. Die Reise nach Kenia hat mich wirklich beeindruckt und motiviert, ich hoffe, ich konnte etwas davon weitergeben.

Asante sana – vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Euer Mount Kenya (Facebook) Botschafter Jonathan

Lesen Sie auch:

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Mount Kenya Tagebuch Teil 2

Mount Kenya Tagebuch Teil 3+4

Mount Kenya Tagebuch Teil 5+6

• Das Mount Kenya Project

• Hilfe für Farmerfrauen am Mount Kenya