Tchibo Diätkoch Patrick Bursee
Leben & Arbeit
"Grüne Küche" bei Tchibo

Grün, grüner, KlimaTeller

Hallo, ich bin Marie, Praktikantin im Bereich Corporate Communications mit dem Themenschwerpunkt Nachhaltigkeit und seit Tag 1 bekennender Fan unserer Mitarbeiterkantine, besser gesagt Restaurant City Nordlicht. Wenn es um den Speiseplan geht, bin ich die erste, die bereits Anfang der Woche jedes Gericht ausfindig gemacht hat. Heute auf meinem Teller? Das Thema "Grüne Küche" bei Tchibo: Denn unsere Tchibo Köche sind nicht nur bedacht auf die gesunde und ausgewogene Ernährung ihrer Kollegen, sondern auch auf die Nachhaltigkeit der Gerichte. Jeden Mittwoch finde ich den KlimaTeller auf dem Speiseplan. Sie fragen sich wie Kürbiscurry mit Basmatireis oder Ostseedorsch mit Pellkartoffeln das Klima fördern kann?

Zusammen mit unserem Diätkoch Patrick Bursee gehe ich der Sache heute auf den Grund.

Jeden Mittwoch steht im City Nordlicht der KlimaTeller auf dem Speiseplan. Was genau ist der KlimaTeller?

Patrick Bursee: Der KlimaTeller ist ein wöchentlicher Aktionstag, der in vielen Betriebsrestaurants eingeführt wurde. Bei uns im City Nordlicht war das bereits 2012. Wenn wir ganz genau sind, vor 233 Wochen. Beim KlimaTeller geht es darum tierische Produkte, die hohe Treibhausgasemissionen produzieren, durch klimaneutrales Essen zu ersetzen. Insgesamt konnten wir damit bereits 85 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen.

Ich glaube es ist nicht jedem bewusst, dass sein Essen tatsächlich Auswirkungen auf das Klima haben kann. Nur mal so zum Vergleich: Der Betrieb eines Mittelklassewagens verursacht etwa 2 Tonnen CO2 im Jahr. Durch den wöchentlichen KlimaTeller wird also so viel CO2 eingespart wie 5 PKWs auf das Jahr gerechnet verbrauchen.

Mit dem KlimaTeller wollen wir die Mitarbeiter also dafür sensibilisieren das Klima zu schonen: Jeder kann aktiv seinen Teil beitragen!

Wie genau kann ich das Klima durch mein Essen schonen? Worauf muss ich achten, wenn ich klimafreundlich essen möchte?

Patrick Bursee: Tauschen Sie CO2 belastende Produkte gegen klimafreundlichere Alternativen aus. Besonders rotes Fleisch wie Rind, Schwein oder Lamm sind nicht gerade klimaschonend. Aber auch Milchprodukte mit einem hohen Fettanteil zählen dazu. Für ihre Herstellung ist nämlich eine große Menge an Milch notwendig. Klimafreundlichere Alternativen sind zum Beispiel Geflügel, fettreduzierter Käse und natürlich Gemüse.

Aber warum genau sind tierische Lebensmittel klimaschädlich?

Patrick Bursee: Ganz einfach: Bei der Herstellung von tierischen Produkten wird wesentlich mehr Energie aufgewendet als bei pflanzlichen Produkten. Hier geht es schon bei den Weide- und Futterflächen los, für die ganze Regenwälder abgeholzt werden. Auch die Ausscheidungen der Tiere und der Einsatz von Kunstdünger verursachen hohe Treibhausgasemissionen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Speisen für den KlimaTeller aus?

Patrick Bursee: Wir haben uns mit allen Köchen zusammengesetzt und uns kreative neue Gerichte überlegt. Gemeinsam haben wir geschaut welche Produkte ersetzt werden können und wie man diese lecker und appetitlich zusammenstellen kann. Ein Rindersteak verursacht beispielsweise 6kg CO2. Tauschen wir das Rindersteak aber beispielsweise gegen Hähnchen mit Broccoli oder Fisch mit Kartoffeln aus, bleibt nur noch 1kg CO2. Oder unsere beliebte Currywurst mit Pommes: Die verursacht zehnmal mehr Emissionen als eine leckere Pasta mit Gemüse. Auf unseren KlimaTeller kommt also kein rotes Fleisch, aber auch Milchprodukte mit einem absoluten Fettgehalt, der höher als 15 Prozent ist, haben auf unserem KlimaTeller nichts zu suchen.

Hat eine klimafreundliche Ernährung Auswirkungen auf meine Gesundheit?

Patrick Bursee: Rotes Fleisch in Massen ist definitiv nicht nur klimaunfreundlich, sondern auch ungesund. Der gesunde Mix und abwechslungsreiches Essen machen es aus. Es geht nicht um den vollkommen Verzicht von Fleisch oder Fisch, sondern vielmehr um die bewusste Umstellung der eigenen Ernährung.

Der KlimaTeller und auch der einmal im Monat stattfindende Veggiday haben für einige negative Stimmen gesorgt. Liegt mittlerweile mehr Verständnis für die beiden Tage vor?

Patrick Bursee: Da im gesamten Unternehmen eine große Entwicklung beim Thema Nachhaltigkeit zu spüren ist, zeigt sich auch beim KlimaTeller und Veggiday mehr Verständnis. Die Beschwerden haben sich größtenteils gelegt. Es wird halt nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Zu guter Letzt: Was ist Ihr Lieblingsgericht?

Patrick Bursee: Uff, das variiert ständig. Mal ist es die - zugegebenermaßen klimaunfreundliche – Currywurst, mal ein leckeres Pasta Gericht oder frisches knackiges Gemüse – das ist immer gut.

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Ein großes Dankeschön an Patrick Bursee für all die Informationen. In Zukunft werde ich definitiv mehr auf meine Ernährung achten. Sind Sie dabei?

Entwickelt hat das Ganze übrigens der Verein Greenflux e.V., um einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Hier finden Sie weitere Informationen.