...das hat sich mittlerweile geändert!

"Kaffeekind" Agnes: Hilfe, meine Eltern sind coffeeholics!

Mein Name ist Agnes, ich bin 16 Jahre alt und mache gerade ein Schülerpraktikum bei Tchibo in der Abteilung Corporate Communications. Meine Mutter (Cornel Kuhrt) arbeitet ebenfalls hier bei Tchibo. Als ich dann erzählte, dass auch mein Vater in der Neumann Kaffeegruppe tätig ist, war ich nur noch das „Kaffeekind“. Und zugegebenermaßen – der Name passt.

Meine Eltern sind beide schon ewig in der Kaffeebranche tätig, ganz nach dem Motto „Einmal Kaffee- immer Kaffee“. Über die Arbeit haben die beiden sich auch kennengelernt, und zwar beim Deutschen Kaffeeverband, meine Mutter war damals dort Geschäftsführerin, mein Vater half in der Öffentlichkeitsarbeit. Dementsprechend dreht sich bei uns zu Hause tatsächlich eine ganze Menge um das Thema Kaffee. Wann immer sich meine Eltern unterhalten ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie auf ihr Lieblingsthema zu sprechen kommen.

Früher mochte Agnes keinen Kaffee...

Ich bin aufgewachsen, begleitet von der Kaffeekrise, der 4C Basisstandard Entwicklung, dem Beginn der Nachhaltigkeitsdiskussion und dem Klimawandel und dessen Folgen für die Kaffeebauern - um nur einige Themen zu nennen. Im Nachhinein klingen diese Themen zugegebener Maßen ziemlich spannend, aber als kleines Kind hat mich diese endlose Diskussion einfach nur genervt. Wenn ich mich so zurückerinnere, hat es Zeiten gegeben, in denen meine Eltern sich tatsächlich über nichts anderes als Kaffee unterhalten haben. Damals habe ich mich gefragt, wieso es ihnen nicht reicht, dass sie sich schon den ganzen Tag auf der Arbeit mit diesem Thema befassen, aber es wurde ihnen scheinbar nie langweilig. Ich weiß noch, wie ich immer wieder versucht habe, meine Eltern daran zu erinnern, dass ich mich auch ganz gerne ab und zu mal an den Gesprächen beteiligen würde und ob wir deswegen nicht bitte endlich mal über etwas anderes sprechen könnten. Meistens taten sie mir den Gefallen sogar, aber schon nach wenigen Minuten fanden sie wie durch ein Wunder aus jedem erdenklichen Thema wieder eine Überleitung zum Kaffee. Und dann waren sie nicht mehr zu bremsen. Manchmal war das Einzige was ich noch tun konnte aufstehen und gehen.

Diese Zeiten sind aber längst vorbei. Das Thema ist natürlich geblieben – nur meine Einstellung dazu hat sich geändert. Ich weiß noch wie meine Eltern, kaum war ich in der Schule, versuchten mir das Kaffeetrinken anzugewöhnen. Sie erzählten mir immer, dass die Kinder in Brasilien schon in der Grundschule Kaffee tränken, weil sie sich dann besser konzentrieren konnten. Mir war das egal, Konzentration hin oder her, ich fand Kaffee furchtbar eklig. Bis ich es dann doch irgendwann noch einmal versuchte. Sechs Jahre älter, also ungefähr mit 12 fühlte ich mich bereit. Nachdem ich beschlossen hatte mich doch einmal auf das Thema Kaffee einzulassen - ich glaube meine Eltern wären auch schrecklich enttäuscht gewesen, hätte ich es nicht getan - musste ich feststellen, daß es doch wesentlich spannender war, als ich erwartet hatte. Heute lasse ich mir gerne ausführlich von meiner Mutter über die neusten Entwicklungen, Maßnahmen und Projekte in ihrem Arbeitsbereich, der Nachhaltigkeit, berichten. Besonders interessant finde ich das Mount Kenya Projekt in Afrika, das meine Mutter begleitet. Mehrmals im Jahr fliegt sie dort hin, und für nächstes Jahr hat sie mir und auch den Frauen und Kindern im Projekt hoch und heilig versprochen mich mit dorthin zu nehmen.

Mittlerweise trinke ich selbst übrigens leidenschaftlich gerne Kaffee: Ohne meinen morgendlichen Cappuccino bin ich nicht für den Tag bereit und auch nach der Schule kann ich gut noch einen Nachschub an Koffein gebrauchen. Immer noch scheuen viele meiner Freunde sich davor Kaffee zu trinken, und hätten ich nicht dank meiner Eltern so viel über dieses Thema erfahren, wahrscheinlich ginge es mir wie ihnen. Und das wäre doch wirklich schade.